Nachdem mich Viola erfolgreich durch
den Straßenbahnverkehr geschleust hatte (danke dafür!), spielte ich
in Braunschweig zuerst am Schlossplatz. Dort fotografierte mich
prompt ein Asiate – hey, ich bin schon eine Touristenattraktion!
Kurz darauf warfen mir ein paar
Menschen in pinkfarbenen Ganzkörperanzügen eine Tüte Bonbons und
eine Trillerpfeife in den Koffer. Die sollte wohl meiner Kazoo
Konkurrenz machen.
Als ich dann in der Innenstadt spielte,
stellte ich fest: Braunschweig ist die Stadt des Lächelns. Nirgendwo
anders fiel mir so sehr auf, dass mir fast jeder, der an mir vorbei
ging oder länger zuhörte, ein Lächeln schenkte. Und so merkte ich,
dass auch das reich machte, es fühlte sich so schön an, die
Menschen zumindest für einen Moment glücklich zu machen.
Genauso wie dieses Mädchen, welches
mir das Spielen zum Genuss machte. Anfangs sah sie mich nur mit ihren
großen braunen Kulleraugen an und irgendwann begann sie zu
klatschen, welches dann in unbeholfenen, aber unglaublich niedlichen
Bewegungen gipfelte. Sie tanzte zu meiner Musik! Dieser Anblick war
einfach zuckersüß und wahrscheinlich ist sie nun mein jüngster
Fan.
Mein Dank gilt noch einmal Jan, der es
schaffte, diese wunderschönen Momente mit seiner Kamera einzufangen
und am Ende auch meine Wartezeit auf den Zug zu verkürzen.
Zur Rückfahrt kann ich nur eines
sagen: Ich war der Deutschen Bahn noch nie so dankbar für die
Verspätung eines Zuges! In diesen 30 Minuten Wartezeit gab ich einer
Gruppe von Leuten, die auch am Bahnhof wartete, um Mitternacht ein
kleines Privatkonzert. Meine Erschöpfung und Müdigkeit war durch
ihre Begeisterung wie weggeblasen und ich genoss jede Sekunde, in der
ich für sie sang. Auch ihre aufmunternden Worte zum Abschied ließen
mich überglücklich in den letzten Zug nach Hause steigen und
schließlich seelenruhig schlafen.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen